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Pressebericht

05. 07. 2020

Freiwillige Feuerwehr Tönisvorst: Jens Griese leitet jetzt die Feuerwehr

Emily Senf

Freiwillige Feuerwehr Tönisvorst : Jens Griese leitet jetzt die Feuerwehr

 

Seine Laufbahn begann Jens Griese 1994 bei der Jugendfeuerwehr. Nun hat der 40-Jährige die Leitung der Freiwilligen Feuerwehr übernommen. Foto: Norbert Prümen

Der 40-Jährige hat den Posten in Tönisvorst zum 1. Juli übernommen, zunächst aber weiterhin als Ehrenamtler. Wegen der Corona-Pandemie fand die Ernennung durch Bürgermeister Thomas Goßen in kleinem Rahmen statt.

Die Freiwillige Feuerwehr Tönisvorst hat eine neue Führung: Jens Griese hat zum 1. Juli den Posten des Leiters übernommen. Der 40-jährige Stadtbrandinspektor war 1994 Gründungsmitglied der Jugendfeuerwehr und ist dem Löschzug St. Tönis seit 1997 verbunden. Als wohl schwierigste Aufgabe seines neuen Amtes sieht er die Zusammenführung beider Löschzüge nach internen Querelen. „Oberste Priorität ist, dass wir die Züge zusammenbekommen“, sagt der St. Töniser.

Seit Juli 2017 war Griese bereits stellvertretender Löschzugführer in St. Tönis. Erst im Juni dieses Jahres wurde er nach erfolgreicher Teilnahme an einem Führungslehrgang am Institut der Feuerwehr in Münster zum Stadtbrandinspektor befördert. Der Stadtrat wählte ihn anschließend in nicht-öffentlicher Sitzung zum Leiter der Gesamtwehr, nun wurde er von Bürgermeister Thomas Goßen (CDU) offiziell ernannt. Wegen der Corona-Pandemie geschah dies in einem deutlich kleineren Rahmen als üblich, aber „ich bin jemand, der es sowieso nicht so groß braucht“, sagt Griese unaufgeregt. Er ist zunächst für sechs Jahre bestellt.

Der Konflikt innerhalb der Führungsriege der Freiwilligen Feuerwehr Tönisvorst gelangte mit dem Rücktritt des damaligen Vorster Löschzugführers Toni van Cleef im November 2019 an die Öffentlichkeit. Mit ihm legten mehrere Vorster Feuerwehrleute ihre Ehrenämter nieder. Die Spannungen hatten dazu geführt, dass die Tönisvorster Politik entschied, Wehrführung und Löschzugführung zu trennen. Lange waren die Löschzugführer auch die Stellvertreter des Tönsivorster Wehrführers, was von den Vorstern als ungünstig gesehen wurde.

Daraufhin hat bereits Kai Hebben (39) jüngst die Leitung des Löschzugs in Vorst übernommen, Stephan Kottal (37) wurde sein Stellvertreter. Nun beerbt Griese Stadtbrandinspektor Rolf Peschken, der die Feuerwehr seit September 2009 führte und sich aus familiären Gründen zurückgezogen hat. Ab 2005 war Peschken vier Jahre lang stellvertretender Löschzugführer in St. Tönis, nachdem er 1984 der Feuerwehr beigetreten war. Zudem ist Hans-Gerd Wolters ab sofort nicht mehr stellvertretender Wehrführer, behält aber sein Amt als St. Töniser Löschzugführer, das er 2005 übernahm. Stellvertreter in der Gesamtwehr sind nun Stadtbrandinspektor Frank Meier (48), der bislang stellvertretender Löschzugführer in St. Tönis war, und Brandoberinspektor Albert Roesges (55), der über den Musikzug zur Feuerwehr gekommen und zuletzt stellvertretender Löschzugführer in Vorst war.

Der neue Leiter Griese stammt aus St. Tönis und ist seit 18 Jahren als Abbruchunternehmer selbstständig. Um seinen neuen Posten mit seiner beruflichen Tätigkeit vereinbaren zu können, bekleidet er das Amt derzeit noch ehrenamtlich, ab dem 1. April 2021 dann hauptamtlich, erläutert der 40-Jährige, der sein Büro im Gerätehaus an der Mühlenstraße in St. Tönis bezogen hat. Zukünftig werde er deutlich mehr Verwaltungsarbeit übernehmen und dafür Einsätze häufiger den Kollegen überlassen. Für seine Hobbys wie Motorradfahren bliebe neben Beruf und Feuerwehr wenig Zeit, berichtet Griese, der seit 16 Jahren mit seiner Lebensgefährtin zusammen ist.

Laut Griese bedeuten die personellen Wechsel für die Feuerwehr einen „kompletten Neuanfang“. „Jetzt können wir nach vorne schauen“, sagt er. Sein Ziel sei es, die Mitglieder beider Löschzüge einander näher zu bringen. Dafür wolle er unter anderem regelmäßig die Übungsdienste in Vorst und in St. Tönis besuchen. Diese hatten Corona-bedingt ruhen müssen und konnten jetzt wieder in kleineren Gruppen aufgenommen werden. Schwierig werde die Zusammenführung in der nächsten Zeit aber auch deshalb, weil bislang wegen der Corona-Schutzverordnung noch keine gemeinsamen Aktivitäten wie Feste möglich seien.

Dennoch ist Griese zuversichtlich. Durch die Neubesetzungen werde es ruhiger in den Truppen werden, alles Weitere werde sich ergeben. Der neue Feuerwehrleiter lächelt: „Ich mag Herausforderungen“, sagt er.